Stellungnahme zum vorgezogenen Anmeldeverfahren

Mit dem vorgezogenen Anmeldeverfahren an den Gesamtschulen wurde ein Privileg geschaffen, das gerade zum Start einer neuen Schule durchaus üblich ist. Nun hat die Schulverwaltung nach einigen Jahren mit einem vorgezogenen Anmeldeverfahren eigenständig entschieden – auch um den Elternwillen besser erfassen zu können – zum Regelverfahren zurückzukehren.

Diese Entscheidung haben wir begrüßt, und es stellte sich anhand der diesjährigen Anmeldezahlen heraus, dass sie richtig war. An der Gesamtschule Seilersee wurden 48 Kinder abgelehnt, von denen 23 Kinder an der Gesamtschule Nussberg angemeldet wurden. Letztlich blieben 13 Gesamtschulplätze im Stadtgebiet frei.

Wir befürchten, dass den Eltern mit der Wiedereinführung des vorgezogenen Anmeldeverfahrens ein Mangel suggeriert wird, den es so nicht gibt.

Das Recht auf freie Schulformwahl ist gewahrt. Noch einmal: Das Landesgesetz sieht eine freie Schulformwahl vor, nicht eine freie Schulwahl.

Im dreigliedrigen Schulsystem wurden über 530 Kinder angemeldet. Hinter diesen Kindern steht 530-mal ein Elternwille, der gleich viel wiegt. Das Gymnasium Letmathe stand nur zwei Anmeldungen vor einer Ablehnung. Soll hier also zukünftig auch ein vorgezogenes Anmeldeverfahren eingeführt werden? Und was ist mit den anderen Schulen?

Die Diskussion darüber hätte zweifelsohne in den Fachausschuss gehört, denn dort hätten wir auch die Schulleiter dazu hören können, was unverzichtbar ist.

Gerne wüssten wir also, wie sich die weiterführenden Schulen in der Schuldienstleiterbesprechung mit ihrem Votum positioniert haben.

Im Sinne der Gleichbehandlung von Kindern und Eltern sollten wir bei einem gleichen Anmeldezeitpunkt für alle Schulen bleiben. Der Elternwille wird sehr ernst genommen, eine Elternabfrage hierzu ist in Arbeit, und die Schulentwicklungsplanung von Biregio zeigt ebenfalls, dass wir gut aufgestellt sind.

Wir sollten stolz auf unsere gut und breit aufgestellte Schullandschaft sein und durch diese ewigen Diskussionen nicht weiter zur Verunsicherung der Eltern beitragen. Das System ist nicht überlastet – bleiben wir also bitte beim Regelverfahren.